Finnentest für Atemschutzträger

Am Samstag den 19. November 2016 stellten sich auch die Atemschutzträger der FF Karlsbach dem sogenannten “Finnentest”.

Die bisherige ärztliche Atemschutz-Untersuchung diente der Feststellung der körperlichen Gesundheit für das Tragen von Umluft-unabhängigen Atemschutzgeräten (schwerem Atemschutz) bei der Feuerwehr. Der nunmehrige Atemschutzleistungstest (ASLT) oder auch “Finnentest” dient der Feststellung der körperlichen Eignung der Atemschutzgeräteträger. Ziel ist die Feststellung der Leistungsfähigkeit (Kraft, Ausdauer, Motorik, Koordinationsvermögen unter Belastung etc.) sowie eine Selbstreflexion der eigenen Fitness anhand vorgegebener Belastungsübungen. Durch den Leistungstest und das Heranführen an die persönlichen Leistungsgrenzen soll das Bewusstsein der Feuerwehrmitglieder für körperliche Fitness im Feuerwehrdienst gestärkt werden.

Neben der gesundheitlichen Eignung ist der positiv absolvierte Atemschutz-Leistungstest eine wesentliche Voraussetzung für das Tragen von „schwerem“ Atemschutz. Es handelt sich dabei um einen genormten und wissenschaftlich evaluierten Mindeststandard-Leistungstest für Atemschutzgeräteträger in kompletter persönlicher Schutzausrüstung über 5 Stationen. Der Test dient der Einschätzung der Leistungsfähigkeit eines Atemschutzgeräteträgers. Ausgearbeitet wurde dieser Test in Finnland, darum auch „Finnentest“. Die Anforderungen sind für Frauen und Männer gleich.

Ablauf

Bei Neueinsteigern ist der ASLT erst nach Bestätigung der gesundheitlichen Eignung (ärztliche Untersuchung) aber – nach Möglichkeit – vor dem Atemschutzlehrgang durchzuführen. Die AS-Ausbildung startet somit mit der Absolvierung des Leistungstests in der Feuerwehr. In der Folge ist der ASLT jährlich mit einer Zeittoleranz von 3 Monaten zu absolvieren und kann auch eine, der zwei grundsätzlich notwendigen Atemschutzübungen pro Jahr ersetzen.

Die Vorteile

  • Dem Feuerwehrkommandant ist eine realitätsnahe Einschätzung der Leistungsfähigkeit der jeweiligen AS-Geräteträger möglich.
  • Jeder AS-Geräteträger kommt mit überprüfter Leistungsfähigkeit zum AS-Geräteeinsatz.
  • Die Feststellung der gesundheitlichen Eignung (ärztliche Untersuchung) erfolgt im Normalfall nur mehr alle fünf Jahre bis zum 40. Lebensjahr. Ab 40 steigt das Risiko von Herz-Kreislaufbeschwerden lt. Statistik enorm und daher wird das Intervall auf 3 Jahre verkürzt. Da die Statistik mit ab dem 50. Lebensjahr nochmals springt, wird hier auf jährlich verkürzt.
  • Der AS-Geräteträger bekommt eine gute Selbsteinschätzung seines Befinden und ist somit in der Einsatzsituation sicherer.

Die einzelnen Stationen:

  1. Station: 100m gehen , anschließend 100m gehen mit 2 Kanister mit jeweils 16,6 kg in 4 min
  2. Station: 90 Stufen hinauf und 90 Stufen wieder runter in 3,5min
  3. Station: Hämmern eines LKW Reifens ca.47kg 3m mit einem 6kg-Vorschlaghammer in 2min
  4. Station: 3 Hindernisse müssen in 3 min jeweils 3x bewältigt werden
  5. Station: Rollen von einem C-Schlauch in 2min

Nach den Stationen sollte immer der Puls gemessen werden.
(Quelle http://www.ooelfv.at)

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